Hawaii

 

Hawaii - Aloha

Hawaii oder auch Mokupuni o Hawaiʻi ist seit 1959 als State of Hawaiʻi der 50. Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika. Es ist Februar 2022 und wir sind auf der legendären polynesischen Inselgruppe in den Weiten des Pazifiks.

 


O’ahu


Ankunft im Paradies

Sonne, eine leichte Brise von Meer, 28 Grad und vor uns das türkis schimmernde Meer des Pazifiks. Wir sitzen im Sand des Waikiki Beach, dem legendären Strand von Honolulu auf O’ahu. O’ahu ist eine von 4 hawaiianischen Inseln, die wir in den nächsten 3 ½ Wochen besuchen wollen.

Im Moment ist am Strand noch nicht viel los, denn es ist 8 Uhr morgens. Wir sind schon eine Weile wach - die 11 Stunden Zeitumstellung fordern ihren Tribut. Die ersten Frühaufsteher steuern bereits mit ihrem Surfbrett unterm Arm die Wellen des Pazifiks an. Surfboards stapeln sich nicht nur am feinen Sandstrand, sondern auch an Hauswänden auf dem Weg zum Strand.

Dahinter erheben sich die Wolkenkratzer mit ihren über 200 Hotels. Eines dieser Hotels kann locker so viel Menschen beherbergen, wie die Einwohnerzahl einer deutschen Kleinstadt fasst! Waikiki ist nicht nur ein beliebtes Reiseziel von Honeymooner!

Nach einem ersten Tag mit Erkunden unserer Umgebung schaffen wir es noch den Sonnenuntergang um 18:30 am Waikiki Beach zu beobachten, dann fallen wir müde in unsere Betten!

Der Osten und der Norden von O’ahu – von traumhaften Landschaften und Surfern

Um den Rest der Insel kennen zu lernen, haben wir ein Auto gemietet. Die Umgebung der Hauptstadt Honolulu kann durchaus mit mehrspurigen Highways aufwarten, die zur Rushhour gut gefüllt sind!

Auf so einem Highway geht es erst einmal Richtung Osten. Wir umkreisen den Diamond Head - einer der bekanntesten Berge Hawaiis. In den markanten Krater, der wohl vor 300.000 Jahren in einer einzigen Eruption entstand, kann man hineinfahren. Vom Kraterrand hat man dann ein fantastischer Blick auf Honolulu.

Auf unserer Weiterfahrt Richtung Osten kommen wir durch eine Wohngegend, die eindeutig zu den besseren zählt. Barack Obama hatte hier ein Haus, genauso stand hier das legendäre Anwesen des millionenschweren Roman-Autors Robin Masters aus der Serie „Magnum“. Kein Wunder – die Landschaft ist fantastisch, denn die imposanten Koolau Mountains treffen immer wieder auf perfekte Strände.

Im Norden gibt es ein weiteres Highlights – die Banzai Pipeline an der North Shore. Jetzt im Winter brechen gigantische Wellen mit großem Getöse an den Strand. Für die Gemeinde der Surfer ist dieser Platz ein Mekka.


Pearl Harbour und was war vor dem American Life?

Ein MUSS auf Hawaii ist der Besuch von Pearl Harbour. Weltweit bekannt geworden ist der Hafen durch den Angriff der japanischen Streitkräfte am 7. Dezember 1941 auf die US-Pazifikflotte während des Zweiten Weltkriegs. Der Angriff Japans bewog die USA zum Eintritt in den Krieg. Ein Trauma bis heute.

„Noch als die Warnsirenen ihr schauriges Geheul erklingen ließen, glaubten die meisten Menschen auf Pearl Harbor nur an eine weitere lästige Luftschutzübung“, heißt es. „Die Besatzungen der Schlachtschiffe waren vollkommen unvorbereitet, die meisten Flugabwehrgeschütze auf Hawaii nicht geladen, die eigenen Jagdflugzeuge nicht startklar. Hunderte starben in den ersten Minuten; viele Matrosen versuchten, sich durch einen Sprung ins Wasser retten, und verbrannten dort bei lebendigem Leib - das Öl aus den zerstörten Schiffen lief aus und brannte lichterloh. Über dem Hafen standen riesige Rauchpilze. Rund eine Stunde später erschien die zweite japanische Angriffswelle. Als sie davonflogen, hatten die USA eine der schwersten militärischen Niederlagen ihrer Geschichte erlitten. Die US-Pazifikflotte verlor acht Schlachtschiffe, auch wenn fünf davon später wieder gehoben oder instand gesetzt wurden. Außerdem wurden 337 Kampfflugzeuge vernichtet oder beschädigt, die meisten am Boden, wo sie säuberlich auf den Flugfeldern aufgereiht kein besseres Ziel für die japanischen Piloten hätten bilden können. 2403 Amerikaner starben, darunter 68 Zivilisten“. Waikiki wurde damals zum militärischen Sperrgebiet erklärt. Stacheldraht verriegelte den Zugang zu den Stränden und Luxusherbergen wurden zu militärischen Hauptquartieren.

Wir laufen durch die seht gepflegte Gedenkstätte und merken – die Amerikaner hat das Ganze schwer getroffen – bis heute. Normalerweise besuchen diesen Ort viele Japaner, hören wir. Jetzt sehen wir keinen von ihnen – das Virus hält sie in ihrem Land zurück.

Die letzte Monarchie von Hawaii

Er wirkt klein und unauffällig – der einzige Königliche Palast der Vereinigten Staaten von Amerika. Zwischen den vielen Wolkenkratzern Honolulus wirkt er ein wenig verloren. Im königlichen Palast Iolani lebten bis 1893 König Kalakaua und seine Frau Liliuokalani. Es waren die letzten Monarchen des hawaiianischen Königreichs.

Der erste Abendländer, der die Inselgruppe ansteuerte, war James Cook. Mit seiner Entdeckung kündeten sich bereits die ersten Veränderungen an. Seinen zweiten Besuch überlebte er allerdings nicht. Es folgten Missionare, Walfänger und irgendwann die mächtigen amerikanischen Zuckerbarone, im Schlepptau Putschisten. Der „Ananas-König“ Stanford Dole wurde Gouverneur. Das Königreich Hawaii war Vergangenheit. Zugegeben – die Geschichte ist sehr verkürzt. Die eigentliche Geschichte liest sie sich dagegen sehr viel spannender. Der Königspalast ist eine kleine Oase zwischen den vielen Hochhäusern Honolulus.

Das größte Mosaik der Welt und der Ala Wai Boat Hafen

Im Ala Wai Boat Hafen dümpeln Yachten aus der ganzen Welt. Einige der größten Hotels von Honolulu grenzen an diesem Hafen. Ins Auge fällt uns sofort das Hilton Hawaiian Village Beach Resort & Spa mit dem höchsten Wandmosaikbilde der Welt in kräftigen Regenbogenfarben. Selbstverständlich hat dieses Hotel eine eigene Lagune.

Ein Mai Tai und bekommt den jeder?

 „Der Mai Tai Cocktail kommt nicht aus der polynesischen Region, sondern wurde im kontinentalen USA geschaffen, um romantische Klischees von einem exotischen Inselparadies zu bedienen“ - lesen wir. Schade – hört sich sooo gut an.

Wir schlürfen an diesem süffigen Cocktail und fragen uns gerade, warum am Nachbartisch, die fünf jungen Leute bei Ihrer Bestellung nach ihrem Ausweis gefragt werden. Die freundliche Bedienung gibt uns gern Auskunft: Das Alter konnte sie nicht ausreichend einschätzen (im Gegensatz zu uns, die wir nicht nach dem Ausweis gefragt wurden). „Alkohol – egal welchen – gibt es erst ab 21 Jahren“, sagt sie. „In Deutschland ist das anders oder?“ Wir nicken und schlürfen weiter gelassen an unserm Mai Tai.

Ein letzter Blick auf Oahu und seinem knapp 800 m hohen Puu Lanipo. Morgen geht es für uns weiter - nach Kauai.


Ein Wort zum Reisen in schwierigen Zeiten.


Völlig verrückt! Aloha – wir reisen im Februar 2022 nach Hawaii – auf die Trauminseln schlechthin. Die Entscheidung für diese Reise fällt kurzfristig. Anders geht es im Moment nicht. Wir sind froh, in diesen Zeiten überhaupt reisen zu dürfen. Und dann noch nach Hawaii!!! Wahnsinn.

Aber nun zu den ernüchternden Fakten.

Der Weg des Reisens ist mit dicken Steinen gepflastert. Seit November 2021 lassen die Vereinigten Staaten überhaupt erst wieder Besucher ins Land.  Für die Inselkette im Pazifik brauchen wir die Einreisegenehmigung ESTA. Das war auch schon vor der Pandemie so. Selbstverständlich ist ein gültiger Reisepass im Gepäck. 

Neu ist, dass nur geimpfte und genesene Ausländer ins Land kommen dürfen. Ausnahmen gibt es – verbunden mit einer Quarantäne vor Ort. Der Bundesstaat Hawaii möchte zusätzlich ein elektronisches Gesundheitsformular im „Safe Travel Hawaii“. Hier laden wir das erste Mal unseren Impfnachweis hoch. Der Impfpass ist selbstverständlich auf der Reise mit dabei, genauso die FFP 2 Maske für die Flüge. Um überhaupt in den Flieger zu kommen, brauchen wir eine Antigentest, der nicht älter als 24 Stunden beim Einchecken sein darf, außerdem ein weiteres Gesundheitsformular. Gefühlt ist die ganze Welt im Moment ein Hochrisikogebiet, auch die USA. Deshalb möchte Deutschland eine Einreiseanmeldung, wenn wir wieder nach Hause möchten.

In diesen Zeiten ist unser Bedürfnis nach Absicherung größer. Erfahrungen nach kurzfristigen Stornierungen sind Ursache unseres Verhaltens.  Wir haben eine Reiserücktritts- und abbruchversicherung und eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen.

Um das Reisen vor Ort für uns einfachen zu gestalten, empfiehlt man uns für die Inlandsflüge mit Hawaiin Airlines eine Anmeldung bei der Fluggesellschaft. Auch für den Mietwagen vor Ort wäre eine Online-Registrierung empfehlenswert, da kontaktlos.

Harald möchte auf den Inseln seine Drohne steigen lassen. Die USA erlauben dies, vorausgesetzt er lässt sich vorab registrieren.

Mit all` diesen Formularen und Anmeldungen sind wir vor der Reise sehr gut beschäftigt, immer mit Blick auf mögliche Veränderungen.

Und dann – wie ist es unterwegs und vor Ort?

Beim Umsteigen in San Franzisco möchte der Bundesstaat Hawaii es noch mal genau wissen. Es gibt ein extra Bereich, in dem wir alles detailliert dokumentieren müssen, erst dann geht es in den Flieger. Auf den Inseln selber trägt man Maske im Innenbereich. Am Eingang des Restaurants oder der Bar möchte man unseren Impfpass und Pass sehen. Und - auch hier gibt es Trennwände zwischen Tischen. Die Entfernung von über 12 000 km und 18 reine Flugstunden ändern an all` den Maßnahmen gar nichts. Darin ist man sich auch hier einig.

Auto, Unterkunft….

Die Übernahme des Autos bei unserer Ankunft am Flughafen von Honolulu geht schnell. Alle Wagen haben Automatik und lassen sich angenehm fahren. An das Fahren auf 8-spurigen Straßen und den vielen Einbahnstraßen müssen wir uns allerdings erst gewöhnen. Nachdem wir zweimal die falsche Abfahrt genommen haben, erreichen wir unser Hotel in Waikiki. Parkplätze sind rar in dem dicht bebauten Viertel. Unser Hotel hat eine Garage, die wir dankbar nutzen. Zugeparkte Straßen oder Wege sehen wir nicht. Alle Hotels, die eine Parkgarage haben, bieten einen Valet-Parking-Service an. Dieser Service besteht darin, dass wir unser Auto in das Parkhaus fahren. Dort nimmt uns ein freundlicher Angestellter den Wagen ab und parkt ihn. Wenn wir das Auto wieder brauchen, holt er es für uns und wir können los. Gewöhnungsbedürftig ist das Frühstück im Hotel. Vermutlich aus hygienischen Gründen bekommen wir eine Papp Box mit Früchten, Croissant und Muffin. Kaffee und Tee gibt’s aus Pappbechern, dazu das obligatorische Plastikbesteck! Die Produktion so viel Mülls löst bei uns in diesen Zeiten völliges Unverständnis aus.

Bei der Rückgabe des Mietwagens fahren wir in ein riesiges Parkhaus am Flughafen. Zur Abgabe führen mehrere Spuren. Routiniert wird das Auto in Windeseile gecheckt. Die meisten haben, so wie wir, eine Vollkaskoversicherung. Deshalb werden kleine Beulen gar nicht erst kontrolliert. Richtig verdreckt sollte er allerdings auch nicht sein, denn dann wird eine Gebühr fällig. Vor allem Sand im Auto mögen sie hier gar nicht.


Kauai


Klein und doch ganz groß

In 40 Minuten sind wir mit dem Flugzeug auf der nächsten Insel – Kauai. Leider gibt es zwischen den Inseln keine Fährverbindungen mehr.

Auf Kauai ist alles kleiner. Die Häuser sind nicht höher als die Palmen und die Straßen haben maximal 4 Spuren. Nur eins ist gigantischer. Es ist der Waimea Canyon – der Grand Canyon des Pazifiks. Ursprung des Canyons war wahrscheinlich ein gewaltiges Erdbeben, das die Insel beinahe in zwei Teile gespalten hätte und eine tiefe, mittlerweile über 1 000 Meter tiefe Schlucht hinterließ. Ähnlich wie bei seinem Namensvetter im viele Tausend Kilometer entfernten Arizona ist die Erde zwischen dem Grün leuchtend rot. Der Name Waimea bedeutet "gerötetes Wasser" und kommt wahrscheinlich durch die eisenhaltige rote Erde. Wir fahren noch bis zum 1.250 Meter hoch gelegenen Kalalau Lookout und zum Puu o Kila Lookout. Von hier aus gibt es einen anderen grandiosen Blick. Wir schauen ins Kalalau Valley und auf die Na Pali Coast.

Strände, üppige Natur und die Insel aus einer atemberaubenden Perspektive

Kauai ist überschaubar. Die Insel ist gerade mal 52 km lang und 40 km breit. Von allen Hawaii-Inseln ist sie jedoch die Älteste – entstanden durch einen riesigen Vulkan, der seit über 6 Millionen Jahren erloschen ist. Viele Teile der Insel sind nicht erschlossen, denn große Naturschutzgebiete sollen die Natur bewahren. Die Orte sind klein, die feinsandigen Strände lang und der Lebensrhythmus gemächlich. Die einzigen Tiere, vor den man sich in Acht nehmen muss, sind die überall herumlaufenden Hühner. Sie sind frech und hemmungslos. Jeden herunter gefallen Krümel erspähen sie sofort und scheuen sich auch nicht, in einem unachtsamen Moment den gefüllten Teller anzugreifen.

Die Hauptverkehrsader läuft entlang der Küste von West nach Ost. Auf dieser Straße bewegen wir uns, als wir am Kilauea Point, dem äußersten Nordzipfel, stoppen. Hier steht nicht nur ein über 100 Jahre alte Leuchtturm, von hier aus kann man jetzt im Winter auch Wale beobachten. Zwar in der Ferne, aber doch deutlich zu erkennen, sind sie. Wir beobachten, wenn sie ihren Blas emporschießen und kurz darauf aus dem Wasser springen. Für unsere Fotolinsen sind die Wale allerdings ein wenig zu weit entfernt.

Die Küstenstraße wird im Norden-Westen unterbrochen. Hier kommen wir nicht mehr weiter, denn über 600 m hohe Felsen ragen aus dem bewegten Pazifik. Es ist der spektakuläre Küstenabschnitt der Na Pali Coast.

Auch das Steigenlassen der Drohne klappt an der Na Pali Coast nicht. Zugang zu diesem Teil der Insel bekommen wir nur per Boot oder per Helikopter. Wir entscheiden uns für einen Helikopterflug. Die Amerikaner sind ein vorsichtiges Völkchen – auch hier auf Hawaii. Bevor es los geht, bekommen wir seitenweise Verhaltensregeln mitgeteilt. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, dass die Firma für nix haftet. Im Streitfall müssten wir die Anwaltskosten selber tragen und das Ganze könne natürlich auch mit dem Tod enden. Unsere Erben hätten dann keine Ansprüche auf irgendwas. Ohne Unterschrift unter all` dem gelangen wir nicht in die Luft. Auf die Waage müssen wir auch noch! Glück gehabt, dass wir pro Person nicht über 275 Pfund auf die Waage bringen. Dann kann es los gehen. Auf dem Flughafen erwartet uns der Pilot Emil. Damit Harald besser fotografieren kann, baut Emil auf seiner Seite die Tür des Helikopters aus, für mich bleibt sie drin. Ich bin eh´ froh, wenn ich diesen Flug heil überstehe. Jeder von uns bekommt einen Kopfhörer mit Headset. Auf diese Weise können wir uns während des Fluges mit Emil verständigen. Aber nicht nur dass – leicht säuselt uns hawaiianische Musik über diese Kopfhörer in unsere Ohrmuscheln und schon geht es sanft nach oben. Plötzlich ist alles vergessen und wir sind nur noch am Staunen. Es geht über atemberaubende Landschaften. Ein üppiges Grün strahlt uns entgegen, Wasserfälle fallen spektakulär in die Tiefe und die Na Pali Coast ist gigantisch. Die Stunde Flug geht viel zu schnell vorbei, wir könnten noch Stunden so weiterfliegen. Was haben wir eigentlich vorab unterschrieben? Völlig egal und vergessen.

Der Flug ist ein toller Abschluss für diese wunderbare Insel. Aber nun geht es weiter nach Big Island.


Big Island


Groß und anders

Kurz vor Sonnenuntergang landen wir nach nur 40 Minuten an der Westküste von Big Island auf dem Kona International Airport at Keahole. Unsere Unterkunft befindet sich in Kailua-Kona. Ein guter Ort, um die Westküste der Insel zu erkunden. James Cock landetet ebenfalls hier – ein zweites Mal. Diesmal war der Empfang nicht mehr so freundlich, und nach einigen Missverständnissen mit den Einheimischen wurden er und ein Teil seiner Mannschaft am 14. Februar 1779 getötet. Die ersten Menschen auf Hawaii waren aber die Polynesier. Sie kamen vermutlich etwa 800 nach Christus auf die Inselgruppe. In Pu'uhonua O Hōnaunau gibt es noch Zeugnisse der ehemaligen polynesischen Kultur. Obwohl James Cook seine zweite Reise hier her nicht überlebte, ließen sich in der Folge Walfänger und Missionare nicht abhalten. Sie alle schleppten Krankheiten ein, gegen die die Polynesier keine Abwehrkräfte hatten. Innerhalb der folgenden 80 Jahre schrumpfte die Bevölkerung von 300.000 auf 60.000 Bewohner.

Was und wie isst man im Paradies?

Das Paradies bietet selbstverständlich paradiesische Früchte, wie Passionsfrüchte, Papaya und Bananen. Im Moment haben Ananas und Mango Saison und werden überall angeboten. Fisch ist sowieso immer verfügbar. Die polynesischen Siedler brachten Taro, Schweine und Hühner mit. Die Europäer mochten nach ihrer Einwanderung nicht auf Kartoffeln, Äpfel und Zwiebeln verzichten und auch die eingewanderten Asiaten hinterließen ihre Spuren. Das Angebot ist also vielfältig, wie mittlerweile fast überall auf der Welt.

Auf Hawaii setzt man zunehmend auf regionale Produkte. Die sogenannten „Farmers Market“ sind beliebt. Durch das ganzjährige, dauerhafte milde Klima und den hervorragenden vulkanisierten Boden, hat Hawaii recht gute Voraussetzungen für Ackerbau und Viehzucht, sogar für den Anbau von Kaffee und der Macadamia Nuss. Der Kona Kaffee ist eine Delikatesse und entsprechen sündhaft teuer. 250 g von dieser edlen Bohne kosten durchaus 50 $!   Im Westen von Big Island sehen wir Kaffeesträucher, die Bäume mit ihren Macadamia Nüssen und Kühe auf sattgrünen Wiesen.

Und wenn wir schon bei teuer sind, der kann in den großen Hotelketten die von einigen Küchenchefs kreierte „Hawaii Regional Cuisine“ genießen. Für die normalen Portmonees gibt es die Food-Truks mit Shrimps, Taccos oder den Thailänder / Italiener mit den typischen Speisen. Viele Bestellen ihre Speisen und holen sie nur ab. Deshalb bieten die Food Trucks ihr Essen in Einweggeschirr an. Der Ablauf in einem Restaurant – egal ob Lunch oder Dinner - ähnlich sich. In aller Eile wird die Bestellung aufgenommen. Im Restaurant kann man mit Messer und Gabel aus Metall rechnen, sowie Porzellanteller und stets ein Glas mit Eiswasser. Allerdings bekommt man nicht immer ein Messer, denn das Essen ist oft so vorbereitet, dass in der Regel eine Gabel reicht. Die meisten amerikanischen Gäste benötigen das Messer eh´ nur dazu, das Fleisch oder die Spaghetti klein zu schneiden. Hat man gerade den letzten Bissen im Mund, werden bereits die Teller abgedeckt und die Rechnung präsentiert. Zahlt man mit Kreditkarte, kann man sich entscheiden, wie viel % Trinkgeld man geben möchte (18% oder 20 % oder 22 %). Es gibt allerdings auch einen Button „No Tip“. Der Tisch kann nun fix wieder neu belegt werden. Grundsätzlich sind Lebensmittel und das Essen allgemein keinesfalls günstig.

Der höchste Berg der Welt und Schnee in den Tropen

Auf Big Island haben wir zwei unterschiedliche Unterkünfte, da die Insel relativ groß ist. Groß ist auch der Vulkan Mauna Kea. Wir lesen: „Vom Meeresgrund - etwa 6.000 Meter unter der Oberfläche - bis zum Gipfel ist der Mauna Kea über 10.000 Meter hoch. Da er auf Grund seines hohen Gewichts in den Meeresboden eingesackt ist, liegt der eigentliche Fuß des Berges unter dem Meeresgrund. Vom Fuß bis zum Gipfel ist der Mauna Kea demnach über 17.000 Meter hoch und damit der höchste Berg der Welt“. Wir sind beeindruckt, zumal wir auch noch den Gipfel des Berges mit unserem Auto erklimmen können. Wir umfahren den Berg auf einer nördlich gelegenen Straße und suchen den Himmel nach dem Gipfel ab. Anhand der Observatorien ausmachen, die auf der Bergspitze thronen und deshalb schon von weitem sichtbar sind, können wir ihn ausmachen. Der Berg selber liegt völlig unspektakulär in der Landschaft und ist optisch erst mal eher ein „Hügel“ als der höchste Berg der Welt.

Trotzdem müssen wir über 4.000 Höhenmeter auf einer Strecke von 100 km überwinden. Fast unmerklich sind wir bei 2.000 m angekommen, als wir auf die Zufahrtsstraße zum Berg fahren. Auf knapp 3.000 m geht es erst einmal nicht mehr weiter. Jeder, der bis ganz nach oben will, muss versichern, dass er sein Allradfahrzeug beherrscht. Die Tankanzeige wird kontrolliert und der freundliche Ranger weist darauf hin, dass bei der Abfahrt die Bremsen heiß laufen können. Erst nachdem Harald seine Kompetenz bewiesen hat, dürfen wir weiter. Die Luft ist klar und der Himmel hat ein intensives Blau. Oben angelangt, liegen die Wolken unter uns. Wir sind begeistert. Allerdings frieren wir im tropischen Paradies ganz schön. An der Nordseite liegt sogar Schnee und am Wegesrand Eis!

Auf dem Mauna Kea befindet sich mehrere Observatorien, die zusammen die größte Sternwarte der Welt bilden. Darunter befindet sich unter anderem das Keck-Observatorium mit seinen beiden 10-m-Spiegeln, die zu den derzeit leistungsfähigsten Teleskopen weltweit gehören. Warum das alles hier?

Der Standort ist ideal, da in dieser Höhe die Luft bereits sehr dünn und extrem trocken ist und der Gipfel fast immer über der Wolkendecke liegt. Hinzu kommt die abgeschiedene Lage inmitten des weiten Pazifiks. Auf dem Weg nach unten umwabern dicke Wolken den Berg.

Jung und Heiß

Vukcano – so heißt unser Übernachtungsort. Der Ort ist passend, denn wir sind ziemlich dicht dran – an der glühenden Lava des Vulkans Kilauea im HAWAII Volcanoes-Nationalpark. Der Kilauea ist einen der aktivsten Vulkane der Welt.  Gegen Abend können wir besonders gut das Schauspiel beobachten, wenn sich die glühende Lava aus dem Krater ergießt. Durch den stetigen Lavafluss ist die Insel seit 1994 um 200 ha größer geworden. Am nächsten Tag befinden wir uns einem riesigen, wüstenartige Lavafeld. Big Island hat es wirklich in sich!


Maui


Entspannte Insel

Mit Maui besuchen wir die letzten Insel Hawaiis. Sie ist die zweitgrößte hawaiianische Insel. Maui ist aus zwei Vulkanen entstanden, dem Haleakala mit über 3.000 Höhenmeter im Osten und dem West Maui Mountain. Dazwischen liegt eine Ebene. Hier befindet sich die Hauptstadt Kahului und der Flughafen auf dem wir landen.

Die hawaiianischen Inseln sind grundsätzlich an ihren Westküsten – der dem Wind abgewandten Seite – trockener und an ihrer Wetterseite im Osten niederschlagsreicher. Unsere Unterkunft befindet sich im trockenen und sonnigen Westen der Insel – in Kaanapali.

Und überhaupt – das Wetter

Auf Hawaii gibt es nur zwei Jahreszeiten: den kau (Sommer) von Mai bis Oktober, und den hooilo (Winter) von November bis April. Wir sind also im Winter auf den Inseln. Zu dieser Jahreszeit sollen die Niederschläge zunehmen. Aber selbst auf der grünen Garteninsel Kauai regnet es während unserer Zeit fast kaum. Ab und zu entlädt sich eine Wolke mit etwas Sprühregen, gekoppelt mit Sonnenschein. Nur auf Big Island, um genau zu sein in Hilo und Vulcano, regnet es am Nachmittag. Nachts klettern die Temperaturen hier sogar auf 10° Grad! Sonst zeigt das Thermometer am Tag max. auf 28 Grad an.

Von legendären Wegen auf der Insel

Wir landen am frühen Vormittag auf Maui und haben jede Menge Zeit, bevor wir unser Zimmer beziehen können. Deshalb beschließen wir von Kahului den nördlichen Weg nach Kaanapali zu nehmen. Für die 32 km auf dem „Highway“ 340 bräuchten wir gute 2 Stunden – steht in unserem Reiseführer. Die Fahrt auf dieser Küstenstraße sei anstrengend, würde sich aber lohnen. Und tatsächlich - die Ausblicke sind spektakulär, der Weg an einigen Stellen aber auch. Zweimal muss Harald und unser Gegenüber mächtig rangieren, bevor wir auf der einspurigen Straße aneinander vorbeikommen. Die Fahrerin im entgegenkommenden Auto lacht und sagt „what a wonderful day“. Ihre Tochter neben ihr, hält ängstlich ihre Hände vor Augen, weil sie nicht in den Abgrund schauen möchte.